Der Zwilling des Fundraising

Würden Sie einer Organisation spenden, von der Sie noch nie etwas gehört haben?

Eher nicht. Weil sie zu dieser Organisation noch kein Vertrauen aufgebaut haben.

Kommunikation = Vertrauensaufbau

Und Vertrauen ist für die meisten Spenderinnen und Spender etwas vom Wichtigsten. Sie vertrauen Ihnen schliesslich ihr Geld an. Und erhalten in der Regel keine direkte Gegenleistung. Daher möchten sie erst etwas wissen über Sie. Über Ihre Organisation. Über Ihre Arbeit.

Darum müssen Sie reden. Und schreiben. Und posten. Und Briefe verschicken. Und Medienmitteilungen verfassen. Immer und immer wieder. Berichten Sie über Ihr Anliegen. Am besten auf verschiedenen Kanälen. Ihre Organisation vorstellen. Über Ihre Arbeit erzählen. Was Sie bewirken. Und warum Sie das überhaupt alles machen.

Wenn die Zeit knapp ist

Viele kleine und mittlere NPOs haben wenig Zeit für Kommunikation. Oder machen es halbherzig. Die “News” auf der Webseite sind von letztem Weihnachten. Oder die Chefin delegiert es an die Praktikantin: “Mach doch ein paar Posts auf Instagram”. Alles nicht so ideal. Auch nicht zufriedenstellend.

Ja, es braucht Zeit zu kommunizieren. Was also tun, wenn sie knapp ist?

Fokussieren: Auf welchen Social Media Plattformen sind Ihre Unterstützer: innen zu finden? Wenn Ihre Spender-Zielgruppe nicht gerade die 14 bis 18-jährigen sind, dann lassen Sie TikTok und YouTube weg. Weniger ist mehr. Sie müssen nicht überall präsent sein. Lieber nur auf einem Kanal. Und zwar dem, wo Sie Ihre Fans und Anhänger: innen am ehesten vermuten. Diesen dann aber regelmässig und gut befüllen.

Aktuell sein: Benennen Sie eine verantwortliche Person. Diese ist zuständig für Social Media und hält die Webseite aktuell. Die Zuständigkeit kann jeden Monat oder jedes halbe Jahr wechseln. Doch jemand muss im Lead sein. Und tagesaktuell posten. Die Scheckübergabe des Rotary Clubs von heute Mittag kann nicht erst in drei Wochen aufgeschaltet werden. Dann interessiert sie niemanden mehr.

Planen: Machen Sie sich einen Plan. Wann kommunizieren Sie worüber und auf welchem Kanal? So verpassen Sie auch nicht den “Tag des Ehrenamts” zu dem Sie doch schon letztes und vorletztes Jahr eigentlich etwas posten wollten. Mit einem Plan können Sie Ihre Beiträge vorbereiten.

Auch den Jahresbericht müssen Sie nicht in zwei Wochen jedes Jahr im März schreiben. Fangen Sie im November bereits an, sich Gedanken zu machen. Was soll hinein? Haben wir Fotos dazu? Können wir Texte schon vorbereiten?

Externe Hilfe holen: Holen Sie punktuell oder dauerhaft eine Fachperson ins Boot. Diese nimmt Ihnen im Idealfall die Planung und Umsetzung ab. Kommuniziert, plant, begeistert und aktiviert Ihr Zielpublikum.

Gute Kommunikation kostet. Doch keine oder Schlechte Kommunikation kostet noch viel mehr. Kommunikation ist entscheidend. Sie ist der Zwilling des Fundraisings. Nur so können Sie Ihr Zielpublikum für sich und Ihr Anliegen begeistern. Langfristig binden und zum Spenden bewegen. Fangen Sie heute damit an: “Just do it”.

A propos “Just do it”: wenn Sie denken, Sie hätten eh schon alles gesagt und wissen eigentlich gar nicht mehr, was sie heute posten sollen, fangen Sie wieder von vorne an. Nike kommuniziert schon seit 1988 mit dem gleichen Slogan. Was oft wiederholt wird, bleibt irgendwann hängen. Auch bei Ihren Unterstützer: innen.

Zurück
Zurück

Das Auge isst mit

Weiter
Weiter

“Ich mag keine Bettelbriefe schreiben”