Kein Problem? Das ist ein Problem!

In der Welt der Non-Profit-Organisationen sind Fördermittel ein essentieller Bestandteil, um Projekte voranzutreiben. Doch oft kommt es vor, dass Förderanträge am Kern vorbei gehen. Statt sich auf das eigentliche Problem zu konzentrieren, wird ausführlich beschrieben, wer die Organisation ist, wie toll sie ihre Arbeit macht, wie sie hilft und wo sie tätig ist. Das alles ist wichtig, aber wenn das zugrundeliegende Problem nicht klar benannt wird, verstehen potenzielle Spender:innen die Dringlichkeit der Unterstützung nicht.

Hier kommt der Spruch "Kein Problem ist ein Problem" ins Spiel – und zwar mit voller Wucht.

Warum das Problem klar benennen?

Eine präzise Problemdefinition mit dazugehöriger Lösung durch die Organistion ist entscheidend. So untermauert sie die Dringlichkeit und Relevanz eines Antrags. Fördermittelgebende und Spender:innen möchten verstehen, welches Problem sie mit ihrer Spende unterstützen. Was damit verändert wird. Und warum genau jetzt Handlungsbedarf besteht. Ohne eine klare Problemstellung bleibt die Bedeutung der Arbeit der NPO oft im Dunkeln, und die Bereitschaft zur Unterstützung sinkt. Eine unklare Kommunikation wirkt schnell unprofessionell und lässt Zweifel aufkommen, ob die Organisation wirklich einen Plan hat.

Insbesondere kleine und mittlere Organisationen oder solche, welche sich “Nischenproblemen” annehmen, müssen ihre Problemstellung und ihre passende Antwort darauf gut beschreiben. Denn Themen, mit welchen sich die Allgemeinheit nicht jeden Tag auseinandersetzt, sind oft mit falschen Vorstellungen verknüpft. Oder die potenziellen Geldgeber:innen können sich gar nicht vorstellen, was überhaupt das Problem ist.

Die Rolle der Mission

Hier spielt die Mission einer Organisation eine zentrale Rolle: Eure Mission sollte nicht nur beschreiben, was die Organisation tut, sondern vor allem auch, wie, wo und für wen sie es tut. Eine starke Mission verbindet die Vision – das ideale Endziel, das eure Organisation anstrebt – mit den konkreten Schritten und Massnahmen, die zur Problemlösung beitragen. Sie gibt den Fördermittelgebern ein klares Bild davon, wie ihre Unterstützung langfristig zur Verwirklichung einer positiven gesellschaftlichen Veränderung beiträgt (lest mehr dazu in unserem Blogbeitrag zu Mission und Vision)

Was passiert, wenn das Problem und die Mission unklar sind?

Wenn das Problem nicht klar definiert ist und die Mission schwammig bleibt, kann das Vertrauen der Fördermittelgeber erschüttert werden. Ein solcher Antrag wirkt wie ein Rezept ohne genaue Mengenangaben: Man weiss, was man ungefähr machen möchte, aber ob es am Ende gelingt, steht in den Sternen. Fördermittelgeber sind jedoch auf der Suche nach Sicherheit, nach der Gewissheit, dass ihre Investition sinnvoll eingesetzt wird und konkrete Resultate erzielt.

Häufige Fehler bei der Problem- und Missionsbeschreibung

  1. Fokus auf die Aktivitäten statt auf das Problem: Es ist gut zu wissen, was die Organisation tut, aber es ist noch wichtiger zu verstehen, warum das nötig ist.

  2. Zu allgemeine Aussagen: „Wir unterstützen benachteiligte Gruppen.“ Das ist zu unspezifisch. Welche Gruppen sind das genau? Was sind ihre spezifischen Herausforderungen?

  3. Mangelnde Verbindung zur Mission: Die Mission sollte klar zeigen, warum das spezifische Problem gelöst werden muss und wie die Organisation dazu beiträgt.

Wie man es besser machen kann

  • Konkrete Problemdarstellung: Verwendet klare und spezifische Daten, um das Problem zu beschreiben. Zahlen, Fakten und Studien geben dem Problem ein Gesicht.

  • Emotionale Geschichten: Geschichten von Menschen, die von der Arbeit der Organisation profitieren, machen das Problem greifbarer und emotional nachvollziehbar. Bleibt dabei konkret. Beschreibt die Situation möglichst präzise.

  • Verknüpfung von Mission und Problem: Zeigt auf, wie die Mission der Organisation direkt auf die Lösung des Problems abzielt und warum das wichtig ist. Das vermittelt ein klares Bild davon, was die Organisation erreichen will und wie.

Fazit: Klare Kommunikation und eine starke Mission

Am Ende des Tages ist eine klare Kommunikation das A und O um Spenden zu generieren. Die Fähigkeit, das Problem klar zu benennen und die Mission der Organisation mit dieser Problemlösung zu verknüpfen, ist entscheidend für den Erfolg eines Förderantrags.

Eine starke Mission, die zeigt, warum das Problem gelöst werden muss und wie die Organisation dies erreichen will, überzeugt nicht nur Fördermittelgeber, sondern stärkt auch das Vertrauen in die Organisation insgesamt. Denn nur wer das Problem und die Mission klar formuliert, kann wirkungsvolle und nachhaltige Veränderungen bewirken.

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